Adolph Kolping

Zuerst Schuster dann Pfarrer

Am 8. Dezember 1813 wurde in Kerpen bei Köln das vierte von fünf Kindern der armen Schäferfamilie Kolping geboren. Der Knabe Adolph machte nach dem Schulbesuch eine Schuhmacherlehre und arbeitet sieben Jahre als Geselle im Schuhmacherhandwerk. Dabei empfand er immer mehr den Gegensatz seiner Lebenssituation und seinem langgehegten Wunsch nach höherer Bildung. Es ergab sich die Möglichkeit zum Studium. Er besuchte das Marzellengymnasium in Köln und wurde nach Studien in München und Bonn sowie im Priesterseminar Köln am 13. April 1845 in der Minoritenkirche in Köln zum Priester geweiht. Seine erste Stelle erhielt Kolping in Elberfeld. Hier machte er Bekanntschaft mit dem von Lehrer Gregor Breuer gegründeten Gesellenverein und wurde dessen Präses.

Adolph Kolping

In diesem Verein in dem sich junge Menschen, alles Handwerksgesellen, zu gemeinsamem Tun im geselligen Bereich wie auch zur gemeinsamen Bildungsarbeit zusammenfanden, entdeckte Kolping seine Lebensaufgabe. Daneben erwarb er als Publizist und Volksschriftsteller breite Anerkennung in weiten Kreisen der katholischen Bevölkerung. Nachdem er ab 1. April 1849 als Domvikar in Köln wirken durfte baute er die Gesellenvereine, sein Werk, zielbewusst auf. Schon zu seinen Lebzeiten verbreiteten sich die Vereine in Europa bis nach Nordamerika. Am 4. Dezember 1865 starb Adolph Kolping im Alter von 52 Jahren, da er seine Kräfte mit dem rastlosen Einsatz für sein Werk und seine Gesellen verbraucht hatte. In diesem Jahr wurden bereits 400 Gesellenvereine in zahlreichen Ländern in Europa und in Übersee gezählt.

International vernetzt

Das Internationale Kolpingwerk ist heute in über  60 Ländern der Erde vertreten. Der Verband gliedert sich in örtliche Gruppen, die sogenannten Kolpingfamilien. Sie wiederum sind in Nationalverbänden, Diözesan- und Regionalverbänden zusammengefasst. Zurzeit gibt es etwa 5000 Kolpingfamilien weltweit. In den letzten zehn Jahren flossen von der Sozial- und Entwicklungshilfe (SEH) Kolping Schweiz über 5 Millionen Franken in Projekte, die im internationalen Verband eingebunden sind.